Kredite für Referendare

Hauke Simonsen   | Ratgeber Referendare | Letztes Update: 4. Januar 2021

Im Referendariat herrscht häufiger Ebbe als Flut in der eigenen Kasse. Viele Ausgaben stehen an und das Einkommen ist eher bescheiden im Ausmaß. Vielleicht geht es Dir genauso und Du überlegst, ob Du einen Kredit aufnehmen sollst. Eine Idee, die wohl Durchdacht sein muss, aber Durchaus funktioniert. Wenn Du genau weißt, welchen finanziellen Bedarf Du hast, wie Du den Kredit absicherst und wie Dir die Rückzahlung gelingt. All das und vieles mehr möchten wir Dir an dieser Stelle etwas genauer darlegen.

Wofür wird ein Kredit während des Referendariats benötigt?

Ein Kredit wird gar nicht so selten benötigt, wie man vielleicht meinen mag. Denn es gibt immer Situationen im Leben, in denen das Ersparte nicht ausreicht und wo schnell eine Liquidität hergestellt werden muss. Kredite dienen nicht nur dafür, Neuanschaffungen wie ein Auto oder die Einrichtung einer Wohnung zu finanzieren. Sie dienen in vielen Fällen auch dafür, den Lebensunterhalt abzusichern. Mögliche Beispiele für die Aufnahme von einem Kredit sind:

  • Ankauf von einem Fahrzeug
  • Mietkaution
  • Einrichtung einer Wohnung
  • Umzugskosten
  • Auslandsaufenthalt im Rahmen des Studiums
  • Private Finanzierung von Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Schuldenbereinigung

Diese Liste ließe sich beliebig verlängern. Sie soll aber lediglich zeigen, dass eine Kreditaufnahme auch im Referendariat und darüber hinaus jederzeit im Raum stehen kann. Du entscheidest, ob Du einen Kredit benötigst und in welchem Umfang dieser tatsächlich notwendig wird.

Referendare haben es bei Krediten nicht immer einfach

Vielleicht hast Du selbst schon einmal versucht, einen Kredit zu beantragen, weil Du schnell Geld benötigt hast. Dann hast Du wahrscheinlich schon gemerkt, dass Referendare nicht sonderlich gerne von den Banken mit einem Kredit bedient werden. Das liegt nicht daran, dass Du Referendar bist. Es liegt vielmehr daran, dass Dein Einkommen noch nicht allzu hoch ist und dass Du Dich noch in der Ausbildung befindest. Niemand weiß, ob Du dein Studium komplett abschließt und das zweite Staatsexamen ablegst. Ob Du danach wirklich als Lehrer arbeiten möchtest und wie viel Du dann verdienst.

Die Tatsache, dass an Referendare nicht ganz so gerne Kredite vergeben werden, ist kein Alleinstellungsmerkmal. Es lässt sich auch in allen anderen Branchen finden. Als Auszubildender hat man es immer schwer, einen Kredit zu finden. Egal ob als Maurer, Versicherungskaufmann oder Automobilverkäufer. Kredite während der Ausbildungsphase sind schwierig, können aber bei guten Voraussetzungen umgesetzt werden.

Bist Du bereits Beamter oder Beamtin, sieht das alles ein wenig anders aus. Dann wissen die Banken, dass Du einen sicheren Job hast und diese Hürde ist zumindest schon einmal genommen. Dein Einkommen spielt bei der Beantragung des Kredites aber trotz allem noch eine Rolle. Und auch die Ausgaben, die monatlich anfallen sowie die Einträge, die in der Schufa hinterlegt sind.

Welche Kredite gibt es für Referendare?

Passen die persönlichen Voraussetzungen und die Bonität, kannst Du als Referendar oder als Referendarin jeden Kredit aufnehmen. So auf jeden Fall die Theorie. In der Praxis sieht das natürlich ein wenig anders aus, da die Voraussetzungen meistens nicht so rosig sind und dadurch die Kreditwürdigkeit auch nicht ganz so hoch ist. Gegensteuern kannst Du immer dann, wenn Du einen solventen zweiten Antragsteller oder einen Bürgen hast.

Der klassische Kredit, der von Referendaren angefragt wird, ist der normale Ratenkredit mit einer freien Verwendung. Hier kannst Du die Kreditsumme frei bestimmen und auch frei entscheiden, wofür das Geld verwendet werden soll. Du bist gegenüber dem Geldgeber nicht zu einer Auskunft verpflichtet. Andere Kredite sind unter anderem:

  • Sofortkredit
  • Autokredit
  • Einrichtungskredit
  • Immobilienkredit
  • Rahmenkredit
  • Dispositionskredit
  • Onlinekredit
  • Beamtenkredit
  • Studentenkredit
  • Privatkredit

Wo kannst Du als Referendar einen Kredit erhalten?

Mehr als 2.000 Banken in Deutschland sind gerne bereit, bei einer guten Bonität einen Kredit zur Verfügung zu stellen. Hinzu kommen private Geldgeber, Kreditvermittler und Anbieter wie beispielsweise AUXMoney. Ein spezieller Anbieter, bei dem private Geldanleger das Geld für den Kredit zur Verfügung stellen. Diese Variante der Kreditaufnahme kann für Dich dann interessant werden, wenn Du aufgrund diverser Einschränkungen nicht auf ein reguläres Kreditangebot zurückgreifen kannst.

Die Auswahl an passenden Geldgebern ist somit immens und kaum zu überblicken. Selbst wenn Du einen Kreditrechner benutzt, hast Du noch keine konkreten Angaben zum Kreditangebot und weißt auch noch nicht, ob man Dir beim ausgewählten Geldgeber auch wirklich helfen kann. Komme hier gerne auf uns zu, damit wir gemeinsam für Dich den besten Kreditanbieter finden.

Unterschiede bei den Banken

Jede Bank und auch jeder andere Geldgeber wirbt damit, dass er für Dich den günstigsten Kredit hat. Und wenn Du Dir das Angebot einmal anschaust, dann siehst Du, dass die meisten Angebote auf den ersten Blick wirklich sehr günstig sind. Besonders bei den Zinsen versuchen die Geldgeber, zu punkten, weil der Kreditnehmer diese als wichtigstes Kriterium einstuft.

Doch die Werbung ist natürlich nicht der Normalfall und die Angebote darfst Du auch nicht direkt auf Dich beziehen. Jeder Kredit orientiert sich in seinem Aufbau immer an der Kreditwürdigkeit und somit an der Bonität des Kreditnehmers. Das gilt auch für Dich als Referendar oder Referendarin. Je besser Deine Bonität ist, umso besser das Kreditangebot.

Deine Aufgabe ist es daher, die Unterschiede bei den jeweiligen Banken und Angeboten zu erkennen. Mögliche Unterschiede können dabei die folgenden sein:

  • Höhe der möglichen Kreditsumme
  • Laufzeit
  • Zinsen
  • Sondertilgungen
  • Ratenpause
  • Vorzeitige Ablöse des Kredites
  • Möglichkeit zur kostenlosen Umschuldung
  • Sicherheiten, die für den Kredit hinterlegt werden müssen
  • Beginn der Rückzahlung
  • Mögliche Gebühren

Du als Referendar musst daher ganz gezielt vorgehen, wenn Du einen Kredit aufnehmen willst. Weil Deine Chance auf den Kredit etwas eingeschränkt ist, solltest Du bestenfalls mit einem Bürgen arbeiten. Das verbessert die Chancen und Du hast die Möglichkeit, aus mehreren Angeboten Dein passendes Kreditangebot herauszufiltern.

Wie sieht es mit dem Beamtenkredit aus?

Obwohl der Beamtenkredit schon lange nicht mehr die beste Lösung bei der Kreditaufnahme ist, so ist er doch noch in aller Munde. Das liegt daran, dass er über viele Jahre einen sehr hohen Stellenwert hatte und als das Non-Plus-Ultra bei der Kreditvergabe für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst galt. Der Beamtenkredit war besonders günstig, hatte besondere Konditionen und war eine super Ergänzung zum Beamtendarlehen. Das Beamtendarlehen beruht im Gegensatz zum Kredit auf einer Versicherung, die im Bereich der Lebensversicherung oder der Rentenversicherung zu finden ist und als Grundlage genutzt wird. Der Beamtenkredit selbst ist ein klassischer Kredit, der heute nur noch von einigen wenigen Banken und Sparkassen angeboten wird.

Da es inzwischen möglich ist, jeden Kredit individuell an den Kreditnehmer anzupassen, hat der traditionelle Beamtenkredit an Attraktivität verloren. Einerseits wird er nur noch von ganz wenigen Geldgebern beworben. Auf der anderen Seite ist es so, dass Du bei einer guten Bonität jeden Kredit nutzen kannst und dass jeder Kredit für Dich individuell angepasst wird. Du kannst also auch bei einem klassischen Ratenkredit ohne Verwendungszweck die Vorzüge vom Beamtenstatus oder der Anstellung im öffentlichen Dienst nutzen. Dir gehen keine guten Konditionen verloren, sondern sie werden immer berücksichtigt. Ein großer Vorteil, da Du so eine deutlich größere Auswahl an Kreditangeboten nutzen kannst und nicht auf eine kleine Anzahl beschränkt bist.

Fazit

Im Referendariat solltest Du Dir zunächst ein Giro- sowie ein Tagesgeldkonto zulegen. So kannst Du Dein Gehalt gut verwalten und Dir gleichzeitig einen kleinen Notgroschen für plötzlich auftretende Ausgaben schaffen. Halte Ausschau nach kostenlosen Angeboten (insbesondere für Referendare) wie beispielsweise einem Neukundenbonus von bis zu 100 Euro sowie guten (Zusatz-) Leistungen.

Solltest Du Fragen haben oder Unterstützung benötigen, kannst Du jederzeit auf uns zukommen. Wir beraten Dich gerne und geben Dir hilfreiche Tipps zur Auswahl des richtigen Kontos mit auf den Weg – aber auch zu allen anderen Finanz-Themen.

Checkliste

  • Girokonto und Tagesgeldkonto gehören zur Grundausstattung für Referendare
  • Online Banken sind in Bezug auf Geldanlagen meist deutlich günstiger als traditionelle Bankhäuser
  • Es gibt häufig einen Neukundenbonus (von bis zu 100 Euro)
  • Dein Notgroschen sollte bestenfalls ca. 3.000 Euro betragen
  • Vor allem im Referendariat sollte Deine Geldanlage flexibel, sodass Du jederzeit darauf zugreifen kannst

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